Reiseland:
Island
Reisedatum:
27.08.2017
Reisedauer:
13.09.2017
Region(en):




 

MS Norröna im Hafen von Hirthals Zu Besuch auf dem MAR (Mittelatlantischer Rücken)

Wenn man mit dem eigenen Fahrzeug nach Island reisen möchte, ist man unwiderruflich der einzigen Fährverbindung ausgeliefert. Man beachte, das man sich mindestens ein halbes Jahr vorher einen Stellplatz reservieren muss. Das Schiff MS Norröna läuft unter der dänischen Smyril Line Cargo -  Ro/Ro service in the North Atlantic. Ob man eine Kabine, Frühstück etc. buchen will, muss jeder für sich entscheiden, ist aber mit dem jeweiligen Aufpreis beaufschlagt. Genauso die Länge und Höhe deines Fahrzeugs. Auf dem Schiff angekommen, sollte man auch gleich die Rezeption aufsuchen, um sich den Kabinenschlüssel geben zu lassen. Wenn man Glück hat sind nur wenige Reisebusse mit an Bord. Wir schreiben das deshalb, weil wir die Rückfahrt in der Nebensaison günstiger gebucht hatten, aber um die Fähre besser auszulasten, werden sogenannte „Kreuzfahrten“ mit an Bord genommen. Viele Menschen - verbunden mit Wartezeiten beim Frühstück.  Auf Island angekommen hat man den Zoll noch vor sich und sollte sich an die Einfuhrbestimmungen
MS Norröna im Hafen von Hirtshals                                                     dringendst halten. Ansonsten wird es richtig teuer. 

 01 ShetlandBasstölpel FaröerNationalstadion TórsvøllurRegierungsviertel FaröerFaröerFaröer 2

 Faröer 3Faröer 4

 

 


Dienstag, 29.August

Seyðisfjörður- Hengifoss - Stafafell

Zum Glück gibt es in den Kabinen einen Livebild Monitor, da wir ansonsten von
der Ankunft auf Island nichts mitbekommen hätten. Wir hatten uns zwar vorgenommen,
bei der Einfahrt in den Fjord nach
Seyðisfjörður auf der Reling zu stehen, aber haben leider verschlafen. Nach dem Ausschiffen ging es über einen 600 m hohen Pass mit Schnee nach Egilsstaðir, um einen guten Freund, Fotograf und Webdesigner abzuholen, der mit einem Inlandsflug von Reykjavík nach Egilsstaðir am Vortag angekommen war. Wir fuhren ein Stück außerhalb der Stadt, um das Auto erstmal wieder exkursionsreif herzurichten. Sämtliche Aufbauten wie Ersatzrad, Holzkohle, Bier etc. musste aufs Dach. Gemacht haben wir das deshalb, weil unser Fahrzeug sonst nicht aufs PKW-Deck gepasst hätte und somit mit einem satten Aufpreis aufs Hauptdeck verwiesen wäre.
Auf gehts zum Hengi- und Litlanesfoss. Die Koordinaten: 65° 5′ 44,49″ N, 14° 53′ 24,6″ W. Der Hengifoss ist mit 118 m der vierthöchste Wasserfall der Insel und besticht durch seine eisenoxidhaltigen rötlichen Streifen. Am Litlanesfoss stürzt der Fluss Hengifossá malerisch über wunderschöne Basaltsäulen in die Tiefe. Übernachtet haben wir bei Stafafell auf einem "Campingplatz des Vertrauens". Heißt mit anderen Worten, wenn kein Personal da ist, die Gebühren bitte in einem Briefkasten hinterlegen.
 
Frühstück nach dem KFZ-Herrichten 

Ankunft in SeyðisfjörðurAufstieg zum HengifossBasaltbruchstückeBasaltsäulen am LitlanesfossHengifossLilanesfoss und Hengifoss

Ringstrasse Bild Falk LorenzRingstrasse 2 Bild Falk LorenzRingstrasse 3 Bild Falk LorenzCampingplatz Stafafell

 
 

 

 Mittwoch, 30.August

 

Stafafell - Jökulsárlón -  Breiðárlón -  Skaftafell
 
Wer noch nie einen Eisberg gesichtet hat, ist am Jökulsárlón (deutsch "Gletscherflusslagune"), dem tiefsten See Islands, gut aufgehoben. Mit einer Gesamtfläche von etwa 18 km² ist er bekannt durch seine sich vom Gletscher 
Breiðamerkurjökull ablösenden Eisberge. Das Farbenspiel des Eises von Weiß bis Blau (enthält sehr wenige Luftbläschen) und Schwarz (kommt von der Vulkanasche) ist beeindruckend. Hinzu kommen noch
ein paar Robben und diverse Seevögel, die das Gesamtbild harmonisch abrunden. Weiter westlich gelegen der Gletschersee Breiðárlón. Er entspringt direkt vom Gletscher Vatnajökull.
Übernachtet haben wir auf einem Campingplatz im Skaftafell-Nationalpark. 

Gletschersee Breiðárlón

Blick zum Vatnajökull und nach HöfnFlora IslandsSchneeammerLagune JökulsárlónLagune Jökulsárlón 2Lagune Jökulsárlón 3

Lagune Jökulsárlón 4Lagune Jökulsárlón 5 Bild Falk LorenzGletschersee BreiðárlónGletschersee Breiðárlón 2Gletschersee Breiðárlón 3 Bild Falk LorenzCampingplatz Skaftafell

 

 

Donnerstag, 31. August

Skaftafell - Svartifoss - Kirkjubaejarklaustur

Der Nationalpark wurde am 15. September 1967 gegründet und am 7. Juni 2008 in den Vatnajökull-Nationalpark eingegliedert. Eine beträchtliche vulkanische Aktivität ist in der Umgebung von Skaftafell zu verzeichnen.
Im Jahr 1362 produzierte der Ausbruch von Öræfajökull die meiste Asche aller isländischen Vulkane seit der Besiedlung. Der Vulkan ist auch berühmt für die riesigen Jökulhlaups oder Gletscherfluten, die von ihm ausgehen.
Schwarzer Wasserfall heißt zu deutsch der Svartifoss. Dieser Wasserfall war Vorbild für die ungewöhnliche Säulenarchitektur der Front der Hallgrímskirche in Reykjavík.
Sehr schön gelegen auch der  Museumshof Sel, dessen Häuser aus dem Jahr 1912 stammen und bis 1946 noch bewohnt waren.
Am Abend auf dem Campingplatz von Kirkjubaejarklaustur konnten wir das wunderschöne Farbschauspiel der Aurora Boralis genießen.
p.s. Einige Touristen hielten sich nicht an die vom "Guide to Island" (führende Reiseagentur Islands) herausgegebenen 25 dümmsten Dinge,
die man nicht in Island tun sollte. Unter Punkt 7:  Bilder von den Nordlichtern mit angeschaltetem Blitz machen. Wenn wir das nicht mit eigenen Augen gesehen hätten, würden wir es nicht glauben.

  C’est la vie....
 

Aurora Boralis Bild von Falk LorenzAm VatnajökullAuf dem Weg zum Svartifoss Blick zurück zum Campingplatz Bild Falk LorenzEngelwurzSvartifoss Bild Falk LorenzSvartifoss 2

                                                                        Museumshof SelStilleben mit Echter BärentraubeSchwemmlandebene SkeiðarársandurGrasnelke

                                                                            Polarlicht Bild Falk LorenzPolarlicht 2 Bild Falk LorenzPolarlicht 3 Bild Falk Lorenz

Freitag, 1. September

Der Laki spuckt Asche, in Frankreich rollen Köpfe

Wissenschaftlich wird das Gebiet der Eastern Volcanic Zone (EVZ) zugeordnet und auch "Feuerbezirk" genannt.
Lakagígar wird die Spalte von den einheimischen genannt und nicht ohne Ehrfurcht ausgesprochen. Im Eruptionsjahr
Juni1783 öffnete sich zunächst eine 12 km lange Eruptionsspalte, die sich im weiteren Verlauf auf 27 km Länge und 7 km Breite erweiterte.
130 Schlackenkegel, fast 15 Kubikkilometer Lava und 0,6 Kubikkilometer Tephra förderte der Ausbruch.
In Bezug auf die geförderte Lavamenge war es die 2. Stärkste Eruption auf Island hinter der Eldgjá, die wir am nächsten Tag
besuchen werden. Die Stärke der Eruption brachte es auf einen VEI 4 (Vulkanexplosivitätsindex VEI).
Ein großes Problem stellten die ausgestoßenen Schwefeloxid- und Flourhaltigen Gase dar. Auf Island verhungerten mehr
als 10.000 Menschen. Auf den Britischen Inseln waren es sogar 25.000, die den Tod fanden.
Über die gesamte nördliche Halbkugel legte sich ein undurchdringlicher Smog, dessen Ursache die Aerosolpartikel in der Atmosphäre
waren. Im Winter 1783/84 wurden vielerorts bis -26 Grad gemessen. Experten schätzen, dass dem vulkanischen Winter und seinen Folgen
weltweit mehrere Millionen Menschen zum Opfer fielen. Die Hungersnot der französischen Bauern soll im Jahr 1789 – gepaart mit ihrer
wachsenden Unzufriedenheit über gesellschaftliche Ungerechtigkeiten – in der Französischen Revolution gegipfelt sein.

LakagígarLakivulkan 2. von linksBlick nach SüdenKampf ums ÜberlebenLambavatn

Kratersee im LakagigarKleinstkraterWasser LebenWanderpfadAusgangs der LakispalteAusgangs der Lakispalte 2

 

Samstag, 2. September

Eldgjá - Die größte Vulkanspalte des Planeten

GPS: 63° 57' 9.52" N
18° 38' 2.13" W
Länge: 40 km
Tiefe max.: 250 m
Breite max.: 600 m
Anfahrt: F 208
Entfernung: 42 km (Ringstraße)
Erst am 22. Juli 1893 wurde die Schlucht von  Þorvaldur Thoroddsen endeckt. Die gewaltige Spalteneruption
im Jahr 939/40 förderte 18 Kubikkilometer Lavamenge und 1,4 Kubikkilometer Tephra (Pyroklastisches Sediment) zutage.
Die Auswirkungen waren weltweit zu spüren. Im Inneren der Mongolei z.B. fiel im Sommer 939 Schnee und Quellen aus
China deuten auf einen strengen Winter hin.
Die Eruption speiste 219 Mill. Tonnen Schwefeldioxid in die Atmosphäre ein, wo sie mit Wasser und Sauerstoff reagierten und
zu 450 Mill. Tonnen Schwefelsäure wurden. Selbst in Kanada und Zentralasien kam es zu einem deutlich kühleren Sommer.
Schon allein wegen der wunderschönen Kontraste des tiefen Schwarz der Tephra und dem herrlichen Grün der Moose
lohnt sich ein Abstecher. Bei schönem Wetter (bei uns hatte es geregnet) sollte man ruhig ein paar Kilometer
dem Spaltenverlauf folgen, um den Ófærufoss zu besichtigen.

EldgjáAm Campingplatz LandmannahellirCampingplatz LandmannalaugarAusläufer der EdjgiaspalteTephra Ablagerung

TephraSingschwäneTrollwohnungCampingplatz Landmannahellir

 Übernachtet haben wir auf einem abgelegenen Zeltplatz im Landmannalaugar.
Am frühen Abend wollten wir ein paar Luftbildaufnahmen mit der Drohne machen.
Nach erfolgtem Start brach nach 2 min die Verbindung mit dem Thypoon H ab. Das Notfallprogramm der
Drohne landete den Copter eigenständig auf einer Sandbank im Fluss. Was für ein Glück !!!

Bergung Notfallprogramm

 

Screenshot  Archiv Sonnen und Polarlichtaktivität

Tipp:  Bei geplanten Copterflügen ruhig erst mal ins Space Weather.com schauen

 Sonntag, 3.September

Die bunte Bergwelt von Landmannalauga

LandmannalaugarGraublauer PechsteinEin schwarzer Lavastrom aus ObsidianÜbers Laugahraun zur BrennisteinsaldaSolfataren am Fuß der Brennisteinsalda des brennenden Berges

Farben ohne EndeLicht und SchattenOhne WorteWollgrasLandmannalaugar 2

 

 


 

 

Autor(en):
Holger, Falk